eTwinning-Projekt „Nachhaltig lernen – nachhaltig leben“ verbindet Jugendliche der Anne-Frank-Schule mit Schülern aus Lista
Nachhaltigkeit erleben, digitale Zusammenarbeit international denken und dabei echte Begegnungen schaffen – all das vereint das eTwinning-Projekt „Nachhaltig lernen – nachhaltig leben“, das Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Schule an beiden Standorten in Eschwege und Wanfried mit ihrer Partnerschule im norwegischen Lista verbindet.
Was als digitales Projekt begann, hat sich inzwischen zu einer lebendigen Austauschbeziehung entwickelt – mit Begegnungen am Bildschirm, gemeinsam online entwickelten Ideen und inzwischen auch mit wechselseitigen Besuchen. Nachdem die deutsche Gruppe bereits in Norwegen zu Gast war, stand nun der Gegenbesuch im Werra-Meißner-Kreis an: Eine Woche lang arbeiteten Jugendliche beider Länder gemeinsam an kreativen Projekten rund um Klimaschutz und nachhaltiges Leben – begleitet von vielen persönlichen Begegnungen, neuen Freundschaften und intensiven Eindrücken.
„Die digitalen Vorbereitungen haben vieles möglich gemacht“, sagt Heidi Giese, die das Projekt initiiert und als Koordinatorin begleitet, „aber erst in der persönlichen Begegnung entfaltet sich das volle Potenzial – da entstehen echte Verbindungen.“ Ein zentrales Element der Projektarbeit war die gemeinsame Entwicklung eines digitalen Escape Rooms mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. In gemischten Teams gestalteten deutsch-norwegische Schülerinnen und Schüler Aufgaben und Rätsel zu Umwelt- und Zukunftsthemen – auf Deutsch und Englisch, inhaltlich anspruchsvoll und technisch kreativ. „Es war großartig zu sehen, mit wie viel Engagement und Ernsthaftigkeit die Jugendlichen an den Themen gearbeitet haben“, ergänzt Lehrerin Katharina Lachmann, die das Projekt ebenfalls unterstützt und begleitet.
Neben der inhaltlichen Arbeit blieb Zeit für gemeinsame Erkundungen in der Region: Die Gruppe besuchte Kassel, entdeckte Kunstwerke der documenta, erkundete die Innenstadt und verbrachte ihre Freizeit in gemischten Gruppen.Ein besonderer Höhepunkt war ein gemeinsamer Projekttag mit Holles Werk in Vockerode. Unter Anleitung von Elisabeth und Stefan Wäschenfelder sowie Umweltpädagoge Torsten Rapp von der Unteren Naturschutzbehörde des Werra-Meißner-Kreises lernten die Jugendlichen die Bedeutung der Kopfweiden für das Ökosystem kennen. Anschließend wurde fleißig geflochten, gebogen und gebunden – es entstanden Körbe, ein Weidenunterstand und ein imposanter Hirsch aus Weidenzweigen, der inzwischen als Geschenk nach Norwegen gereist ist. „Wir haben gemeinsam etwas geschaffen, das bleibt – und das uns verbindet“, sagt Alma Wäschenfelder, Schülerin der Anne-Frank-Schule. „Es war schön, gemeinsam draußen zu arbeiten und nicht nur im Klassenzimmer oder an den Bildschirmen zu sitzen.“
Den Abschluss der Begegnung bildete ein festlicher Abend mit Musik, Buffet, Bratwurst und der Präsentation der digitalen Escape-Room-Ergebnisse – mit Stolz auf das, was gemeinsam gewachsen ist.
Der Abschied fiel vielen schwer. Doch klar ist auch: Die nächste Reise ist schon in Planung. In einigen Monaten wird die Anne-Frank-Schule erneut mit Schülerinnen und Schülern nach Norwegen reisen – mit neuen Ideen im Gepäck, aber getragen von dem, was bereits entstanden ist.