Ein großes interkulturelles Abenteuer fand jetzt statt, als sich Jugendliche der Anne-Frank-Schule in Eschwege und Wanfried sowie der Edgerton High School im US-amerikanischen Wisconsin zum Schüleraustausch jeweils auf eine Reise voller Entdeckungen über den Atlantik begaben.
Zunächst erlebten die deutschen Teilnehmer vor den Herbstferien gemeinsam die Schönheit und Vielfalt der Vereinigten Staaten. Das Herzstück des insgesamt zweiwöchigen Aufenthalts in den USA war zweifellos die Unterbringung in den Gastfamilien. Die Jugendlichen, die von den Studienrätinnen Sonja Herbener und Melanie Salewski begleitet worden waren, wurden liebevoll von ihren Gastgebern aufgenommen. Das eröffnete ihnen nicht nur einen Einblick in das Alltagsleben in den USA, sondern schuf auch enge Freundschaften und bleibende Bindungen.
Ein vielfältiges Ausflugsprogramm eröffnete den Teilnehmern die Möglichkeit, auch kulturelle Facetten des Landes zu erleben. Aufregende Ausflüge führten die Gruppe in den typisch gelben Schulbussen nach Michigan, wo die Erkundung des Harley-Davidson-Museums erfolgte. Wanderungen am malerischen Devils Lake sowie der Besuch der Hauptstadt Madison mit ihrem majestätischen Capitol und der Bummel über den berühmten Campus der Universität trugen ebenfalls zu einem unvergesslichen Aufenthalt bei.
Ein Höhepunkt des Programms waren neben einem zweitägigen Aufenthalt in der Metropole Chicago zweifellos die Homecoming-Feierlichkeiten. Die deutschen Jugendlichen nahmen begeistert am glamourösen Homecoming-Ball, den mitreißenden Footballspielen und dem spannenden Powder Puff-Wettbewerb teil. Dabei erlebten sie hautnah die starke Verbundenheit und den Stolz der amerikanischen Schüler auf ihre Schule und ihre Gemeinschaft. Den unvergesslichen Tanzabend in den USA nahmen die Jugendlichen aus Wanfried nach ihrer Rückkehr sogleich zum Vorbild für die Ausrichtung eines eigenen Winterballs an ihrer Schule. Aus ihrem eigenen Leben als Jugendliche in Eschwege und Wanfried berichteten die Anne-Frank-Schüler in verschiedenen Präsentationen vor unterschiedlichen Lerngruppen aller Schulen in Edgerton – von Grundschülern bis hin zu den Seniors der High School reichte das Publikum dabei.
Kein Wunder also, dass die Austauschpartner aus Wisconsin ihren Gegenbesuch in Deutschland kaum erwarten konnten. Im Frühling war es soweit, gemeinsam mit ihren Lehrkräften Erin Springstead und Theran Springstead machten sich die Jugendlichen aus Wisconsin auf den Weg nach Eschwege und Wanfried. Hier wurden sie herzlich von ihren Gastfamilien willkommen geheißen und bestens umsorgt. Die Verantwortlichen der Anne-Frank-Schule hatten für die Austauschgruppe ein spannendes Programm ausgearbeitet. Der Empfang im Rathaus, den Bürgermeister Alexander Heppe in perfektem Englisch gestaltet hatte, war ein Höhepunkt, bei dem die Jugendlichen aus Wisconsin die Gelegenheit hatten, Fragen zu stellen und mehr über die gegenwärtigen Herausforderungen der Kreisstadt Eschwege zu erfahren. Eine Stadtführung auf den Spuren der jüdischen Gemeinde mit der ehemaligen Lehrerin Annamaria Zimmer bot den Teilnehmern einen bewegenden Einblick in die lokale Geschichte.
Weitere Ausflüge nach Kassel in den Bergpark und ins Grimm-Museum sowie Vorträge über das Leben als Teenager in den USA vertieften das Verständnis und die Freundschaft zwischen den Jugendlichen. Das Austauschprogramm fand seinen emotionalen Abschluss mit einem großen Fest, bei dem die aufrichtigen Dankesworte der Teenager aus Wisconsin die ein oder andere Träne bei ihren deutschen Familien rollen ließen.
Schulleiterin Kerstin Ihde zeigte sich stolz auf das erfolgreiche Austauschprogramm, das die Anne-Frank-Schule bereits seit über 30 Jahren gestaltet. „Es sind viele echte Freundschaften entstanden und wir sind froh, dass der Austausch auch nach der Pandemie fortgeführt wird „, sagte sie, „die nächste Runde wird bereits geplant und wir freuen uns auf viele weitere Jahre des interkulturellen Austauschs.“ Herzlich dankte sie den verantwortlichen Lehrkräften auf beiden Seiten, die mit ihrem Engagement viel dazu beigetragen hatten, die jüngsten Begegnungen der Neunt- und Zehntklässler zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten zu machen.
So sei der Austausch zwischen der Anne-Frank-Schule und der Edgerton High School ein lebendiges Beispiel für die Kraft der Begegnung und des interkulturellen Verständnisses. „Durch solche Programme werden nicht nur Brücken über den Atlantik geschlagen, sondern auch lebenslange Bindungen geschaffen, die Grenzen überwinden und die Welt ein Stück näher zusammenbringen“, so Schulleiterin Kerstin Ihde. Insbesondere dankte sie den Gastfamilien und den Schülerinnen und Schülern dafür, den Austausch mit Leben und Herzlichkeit zu erfüllen.