Müll, Meer und Methoden

Müll, Meer und Methoden

Die Welt retten – ein großes Ziel, dem sich der gesamte Jahrgang 6 jetzt während  der Projektwoche an der Anne-Frank-Schule in Eschwege mit großer Ernsthaftigkeit und Begeisterung verschrieben hat. Im Mittelpunkt stand dabei ein Thema, das den Schülerinnen und Schülern spürbar unter den Nägeln brennt: Plastikmüll. Ausgehend von eigenen Erfahrungen, Diskussionen über die Plastikflut in den Ozeanen und dem Blick auf die unmittelbare Umgebung entwickelten sich inhaltlich tiefgehende, kreative und nachhaltige Projekte – verbunden mit jeder Menge methodischem Lernzuwachs.

In Kleingruppen beschäftigten sich die Klassen mit verschiedenen Aspekten des Themas: Wo entsteht Plastikmüll? Welche Folgen hat er für Mensch, Tier und Umwelt? Wie gelangen Kunststoffe in die Weltmeere – und wie könnte man das verhindern? Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung trainierten die Schülerinnen und Schüler gleichzeitig die Grundlagen gelingender Zusammenarbeit: Regeln und Abläufe für effektive Gruppenarbeit, Rollenverteilung, Kommunikation, Präsentationstechniken – das Ganze eingebettet in ein methodisches Lernsetting, das sie Schritt für Schritt an selbstorganisiertes Arbeiten heranführte.

Besonderes Highlight war zweifellos der gemeinsame Aktionstag, an dem die Klassen loszogen, um den Stadtteil Heuberg und auch das Schulgelände von Müll zu befreien – mit tatkräftiger Unterstützung des städtischen Baubetriebshofs. Dieser stellte nicht nur Zangen und Müllsäcke zur Verfügung, sondern wies den Klassen auch gezielt Bereiche zu, in denen eine Reinigung besonders nötig war. Drei Stunden lang wurde gesammelt, sortiert, diskutiert – und am Ende mit Stolz auf das sichtbare Ergebnis geblickt. Der praktische Einsatz hatte nicht nur eine spürbare Wirkung vor Ort, sondern auch einen emotionalen: Klimaschutz wurde in diesem Moment zur eigenen Aufgabe.

Ein weiterer Baustein war das methodisch angeleitete Erarbeiten konkreter Tipps zur Vermeidung von Plastikmüll – ebenfalls in Gruppen, mit dem Ziel, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch selbstständig zu arbeiten.

In einem Gallery Walk am Ende der Projektwoche bewerteten die Schülerinnen und Schüler ihre zu den jeweils gestalteten Plakaten gegenseitig anhand zuvor entwickelter Kriterien, gaben sich Feedback und überlegten, was beim nächsten Mal noch besser laufen könnte – eine intensive Phase der Selbstreflexion, auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit in der Gruppe. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden im Anschluss an die Projektwoche beim Tag der offenen Tür präsentiert. Dort konnten sich Besucherinnen und Besucher ein Bild von der intensiven Auseinandersetzung der Klassen mit dem Thema machen – und die liebevoll gestalteten Plakate mit vielen alltagsnahen Tipps zur Plastikvermeidung bewundern. Die Resonanz war durchweg positiv.

„Mich hat beeindruckt, wie engagiert sich unsere Schülerinnen und Schüler mit dem Thema beschäftigt haben“, sagt Katrin Keller, eine der Klassenlehrerinnen im Jahrgang 6: „Man konnte regelrecht zusehen, wie sie sowohl inhaltlich dazugelernt haben als auch im Umgang miteinander gewachsen sind. Dieser Lernzuwachs auf mehreren Ebenen war deutlich spürbar – und es hat ihnen richtig Spaß gemacht.“

Am Ende stand nicht nur ein klarer Erkenntnisgewinn in Sachen Umweltbildung, sondern auch ein spürbarer Gewinn an Selbstständigkeit, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Die Frage „Wie kann ich Plastikmüll vermeiden?“ wurde nicht nur beantwortet, sondern mit vielen eigenen, alltagsnahen Ideen untermauert. Ob Stoffbeutel, feste Seife, Wiederverwendbarkeit oder kritischer Konsum – der Ideenreichtum konnte sich sehen lassen. Ein großes Lob gilt auch dem engagierten Lehrkräfteteam, das das Projekt mit Herz, Struktur und Weitblick vorbereitet und begleitet hat. Es entstand ein Rahmen, der die Verbindung von fachlichem Lernen, Methodenkompetenz und persönlicher Weiterentwicklung auf beeindruckende Weise ermöglichte – und den Schülerinnen und Schülern nicht nur Spaß, sondern auch ein echtes Gefühl von Wirkung vermittelte.

Der Heuberg zeigt Haltung   

Der Heuberg zeigt Haltung   

Kein Platz für Hass, Rassismus und Diskriminierung – dafür setzen nun gleich mehrere Einrichtungen im Stadtteil Heuberg ein gemeinsames, sichtbares Zeichen. Im Rahmen der stadtweiten Aktion „Bank gegen Ausgrenzung“ wurden dort in den vergangenen Tagen Bänke aufgestellt, die nicht nur zum Verweilen einladen, sondern vor allem eine Botschaft vermitteln: Hier ist Platz für alle – nur nicht für Ausgrenzung.

Initiiert wurde die Aktion vom Runden Tisch für Integration und dem AWO-Begegnungszentrum Amikaro. Insgesamt 29 der besonderen Bänke wurden rund um die Internationale Woche gegen Rassismus an Schulen, Kitas und sozialen Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet aufgestellt. In jeder beteiligten Institution wurde die Aufstellung nach der großen gemeinsamen Auftaktveranstaltung noch einmal feierlich begangen – mit Ansprachen, Mitmachaktionen, Liedern und einem klaren Bekenntnis zu Offenheit, Vielfalt und Respekt.

Besonders eindrucksvoll zeigt sich das Engagement im Stadtteil Heuberg. Dort beteiligten sich die Anne-Frank-Schule, die Pestalozzischule, die Geschwister-Scholl-Schule, die Beruflichen Schulen, das Oberstufengymnasium, die evangelische Kindertagesstätte Spatzennest sowie der Stadtteilladen Heuberg. Die enge Vernetzung der Einrichtungen und das gemeinsame Auftreten verdeutlichen: Der Heuberg steht zusammen – gegen Ausgrenzung, für ein gutes Miteinander.

Ein besonders starkes Beispiel für gelungene Kooperation boten dabei die Kita Spatzennest, die Pestalozzischule und die Geschwister-Scholl-Schule. Die drei Einrichtungen bereiteten ihre Einweihungen nicht nur gemeinsam vor, sondern nahmen auch mit Abordnungen an den Feierstunden der jeweils anderen teil. Den Auftakt machte die evangelische Kita Spatzennest: Dort wurde bereits im Vorfeld mit den Kindern über Rassismus und Vielfalt gesprochen – unter anderem mitGeschichten über das Anderssein sowie der biblischen Schöpfungsgeschichte. Die Kinder bastelten Flaggen verschiedenster Länder, auf denen Eltern mit Migrationsgeschichte das Wort „Willkommen“ in ihrer jeweiligen Muttersprache aufschrieben. Diese wurden laminiert und rund um die Bank aufgehängt. Zur feierlichen Einweihung, an der auch eine Abordnung der Pestalozzischule  teilnahmen, sangen alle gemeinsam mehrsprachige Lieder

An der Geschwister-Scholl-Schule gab es ebenfalls eine intensive inhaltliche Vorbereitung. Die Schulgemeinschaft hatte sich zuvor mit dem Profil„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auseinandergesetzt und plant im Rahmen von Projekttagen weitere Aktivitäten zur Thematik. Gemeinsam mit der Pestalozzischule wurde die Bank als sogenannte Mitspielbank auf dem Pausenhof aufgestellt – ein Ort, an dem jede und jeder willkommen ist und Begegnung gefördert wird. 

Auch der Stadtteilladen Heuberg beteiligt sich sichtbar an der Aktion. Dort wurde die Bank gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Anne-Frank-Schule feierlich eingeweiht. Quartiersmanagerin Kathrin Münkel betonte in ihrer Ansprache, wie wichtig es sei, dass gerade Orte der Begegnung im Stadtteil klare Signale senden – insbesondere für Kinder und Jugendliche, die den Stadtteilladen regelmäßig nutzen.

An der Anne-Frank-Schule selbst wurde die Aktion von der Courage-AG und der Schülervertretung organisiert und umgesetzt. Die Bank wurde mit bunten Handabdrücken der Klassensprecherinnen und Klassensprecher gestaltet und steht nun gut sichtbar vor dem Haupteingang der Schule. Zur Einweihung versammelte sich die gesamte Schulgemeinschaft auf dem Schulhof. Mathilda, Emilia, Alma, Maya und Ayesha aus der Courage-AG hielten bewegende Redebeiträge. Auch Schulleiterin Kerstin Ihde, Elternvertreterin Annett Zimmermann sowie Heike Schwanz als Leiterin der Courage-AG sprachen zu den Jugendlichen. Die Fläche, auf der die Bank ihren Platz gefunden hat, wurde zuvor vom Ausbildungszentrum Bau gepflastert – ein weiteres Beispiel gelungener und unkomplizierter Zusammenarbeit im Stadtteil.

„Kein Platz für Ausgrenzung“ – diese Worte stehen auf jeder der aufgestellten Bänke. Auf dem Heuberg ist das nicht nur eine Aufschrift, sondern ein gemeinsames Versprechen

 

Zwischen Cloud und Kupferbach

Zwischen Cloud und Kupferbach

eTwinning-Projekt „Nachhaltig lernen – nachhaltig leben“ verbindet Jugendliche der Anne-Frank-Schule mit Schülern aus Lista

Nachhaltigkeit erleben, digitale Zusammenarbeit international denken und dabei echte Begegnungen schaffen – all das vereint das eTwinning-Projekt „Nachhaltig lernen – nachhaltig leben“, das Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Schule an beiden Standorten in Eschwege und Wanfried mit ihrer Partnerschule im norwegischen Lista verbindet.

Was als digitales Projekt begann, hat sich inzwischen zu einer lebendigen Austauschbeziehung entwickelt – mit Begegnungen am Bildschirm, gemeinsam online entwickelten Ideen und inzwischen auch mit wechselseitigen Besuchen. Nachdem die deutsche Gruppe bereits in Norwegen zu Gast war, stand nun der Gegenbesuch im Werra-Meißner-Kreis an: Eine Woche lang arbeiteten Jugendliche beider Länder gemeinsam an kreativen Projekten rund um Klimaschutz und nachhaltiges Leben – begleitet von vielen persönlichen Begegnungen, neuen Freundschaften und intensiven Eindrücken.

„Die digitalen Vorbereitungen haben vieles möglich gemacht“, sagt Heidi Giese, die das Projekt initiiert und als Koordinatorin begleitet, „aber erst in der persönlichen Begegnung entfaltet sich das volle Potenzial – da entstehen echte Verbindungen.“ Ein zentrales Element der Projektarbeit war die gemeinsame Entwicklung eines digitalen Escape Rooms mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. In gemischten Teams gestalteten deutsch-norwegische Schülerinnen und Schüler Aufgaben und Rätsel zu Umwelt- und Zukunftsthemen – auf Deutsch und Englisch, inhaltlich anspruchsvoll und technisch kreativ. „Es war großartig zu sehen, mit wie viel Engagement und Ernsthaftigkeit die Jugendlichen an den Themen gearbeitet haben“, ergänzt Lehrerin Katharina Lachmann, die das Projekt ebenfalls unterstützt und begleitet.

Neben der inhaltlichen Arbeit blieb Zeit für gemeinsame Erkundungen in der Region: Die Gruppe besuchte Kassel, entdeckte Kunstwerke der documenta, erkundete die Innenstadt und verbrachte ihre Freizeit in gemischten Gruppen.Ein besonderer Höhepunkt war ein gemeinsamer Projekttag mit Holles Werk in Vockerode. Unter Anleitung von Elisabeth und Stefan Wäschenfelder sowie Umweltpädagoge Torsten Rapp von der Unteren Naturschutzbehörde des Werra-Meißner-Kreises lernten die Jugendlichen die Bedeutung der Kopfweiden für das Ökosystem kennen. Anschließend wurde fleißig geflochten, gebogen und gebunden – es entstanden Körbe, ein Weidenunterstand und ein imposanter Hirsch aus Weidenzweigen, der inzwischen als Geschenk nach Norwegen gereist ist. „Wir haben gemeinsam etwas geschaffen, das bleibt – und das uns verbindet“, sagt Alma Wäschenfelder, Schülerin der Anne-Frank-Schule. „Es war schön, gemeinsam draußen zu arbeiten und nicht nur im Klassenzimmer oder an den Bildschirmen zu sitzen.“

Den Abschluss der Begegnung bildete ein festlicher Abend mit Musik, Buffet, Bratwurst und der Präsentation der digitalen Escape-Room-Ergebnisse – mit Stolz auf das, was gemeinsam gewachsen ist.

Der Abschied fiel vielen schwer. Doch klar ist auch: Die nächste Reise ist schon in Planung. In einigen Monaten wird die Anne-Frank-Schule erneut mit Schülerinnen und Schülern nach Norwegen reisen – mit neuen Ideen im Gepäck, aber getragen von dem, was bereits entstanden ist.

Morgen mehr Anne Frank

Morgen mehr Anne Frank

Anne Franks Tagebuch ist nicht nur ein Zeugnis ihrer Zeit, sondern auch ein eindringlicher Appell an zukünftige Generationen, sich aktiv mit Menschlichkeit, Toleranz und Widerstand auseinanderzusetzen. In diesem Sinne unternahmen kürzlich die Gymnasialklassen des 9. Jahrgangs der Anne-Frank-Schule Eschwege sowie die gemischte Klasse 9 aus Gymnasial- und Realschülern des Standorts Wanfried eine zweitägige Studienreise, die das Leben und Vermächtnis von Anne Frank in den Mittelpunkt stellte und zugleich aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen beleuchtete.

Der erste Tag führte die Gruppe zur Justus-Liebig-Universität Gießen. Hier nahmen die Lernenden an einem Workshop mit dem Titel „Was kam nach dem Tagebuch?” teil, gestaltet von Prof. Dr. Sascha Feuchert, Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur (AHL) an der Universität. Zu Beginn wurde der ausgezeichnete Kurzfilm „Triff… Anne Frank” gezeigt, der in Zusammenarbeit zwischen der AHL und dem KiKA entstanden ist. Anschließend verdeutlichte ein Experiment die Lebenssituation im Hinterhaus: Durch Messung der Lautstärke im Hörsaal konnten die Schülerinnen und Schüler nachempfinden, wie leise die Untergetauchten sein mussten, um unentdeckt zu bleiben. Besonderes Augenmerk legten die Schülerinnen und Schüler auf Fritz Pfeffer, einen Gießener Bürger, der im Hinterhaus mit Anne Frank lebte und in ihrem Tagebuch als „Dr. Dussel” erwähnt wird. Sie erarbeiteten, dass der Name „Dussel”, was so viel wie „Dummkopf” bedeutet, der tatsächlichen Person Fritz Pfeffer nicht gerecht wird und lediglich Annes persönliche Sichtweise widerspiegelt.

Im anschließenden Seminar „Bergen-Belsen: Annes letzte Station” setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Dokumentarfilm „Yvonne Polláková – ein slowakisches Mädchen im KZ Bergen-Belsen” auseinander. In Einzel- und Partnerarbeit wurden die Inhalte des Films erarbeitet und diskutiert. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem Vergleich der Lebensgeschichten von Yvonne Polláková und Anne Frank, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Zum Abschluss sahen die Teilnehmenden einen Auszug aus einem Zeitzeugengespräch mit Yvonne Koch, in dem sie die Bedeutung der Demokratie betonte und einen eindringlichen Appell an die junge Generation richtete.

Die Zusammenarbeit zwischen der Anne-Frank-Schule und der Arbeitsstelle Holocaustliteratur begann mit einer von Studienrätin Katharina Theophel initiierten Fortbildung für Lehrkräfte zum Thema „Holocaustliteratur im Unterricht”. Diese initiale Veranstaltung legte den Grundstein für die nun durchgeführte Exkursion und weitere geplante Projekte, die das Andenken an Anne Frank lebendig halten und den Namen der Schule mit Leben füllen. Die Studienrätin betont: „Es ist unser Auftrag und unsere Verantwortung, die Geschichte Anne Franks nicht nur zu lehren, sondern sie erlebbar zu machen, um unseren Schülerinnen und Schülern die Relevanz für ihre eigene Lebenswelt aufzuzeigen.”

Am zweiten Tag besuchte die Gruppe das Anne-Frank-Zentrum in Frankfurt. Dort erkundeten die Schülerinnen und Schüler das Lernlabor „Anne Frank. Morgen mehr”, das sich mit aktuellen Themen wie Hate Speech, Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzt. Durch interaktive Stationen, die an Annes Tagebucheintrag „Morgen mehr.” angelehnt sind, wurde der Bogen von ihrer Geschichte zu heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen gespannt. Stationen wie „Morgen mehr… Mut!” und „Morgen mehr… Respekt!” regten zur Reflexion über den Umgang mit Vorurteilen und Ausgrenzung an. Im anschließenden Workshop wurden die durchlaufenen Stationen gemeinsam reflektiert und die Begriffe Rassismus, Diskriminierung und Vorurteile vertieft behandelt.

Die Studienreise bot den Schülerinnen und Schülern nicht nur eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte Anne Franks, sondern auch einen authentischen Einblick in das Universitätsleben. Die Kombination aus historischer Bildung und praktischer Erfahrung machte die Exkursion zu einem besonderen außerschulischen Lernort. Die Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde erfolgreich fortgeführt. Für die Anne-Frank-Schule bietet diese Zusammenarbeit großes Potenzial für zukünftige Projekte, die das Andenken an Anne Frank lebendig halten und den Namen der Schule mit Leben füllen.

Besonders positiv hervorgehoben wurden das authentische Universitätsgefühl, die Einblicke in das studentische Leben sowie die Kombination aus Vorlesung und Seminararbeit. Katharina Theophel unterstrich die Bedeutung dieser Erfahrungen: „Für unsere Schülerinnen und Schüler ist es essenziell, nicht nur über Anne Frank zu lernen, sondern auch zu verstehen, wie ihre Geschichte unsere heutige Gesellschaft prägt und welche Verantwortung wir alle tragen, um aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen.”Sie fügte hinzu: „Es war mir wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur von uns Lehrkräften, sondern auch von externen Experten lernen, da dies einen besonderen Einfluss auf ihren Lernprozess hat.” Die Schülerinnen und Schüler konnten nicht nur theoretisches Wissen erwerben, sondern auch praktische Erfahrungen sammeln, die sie in ihrer persönlichen und akademischen Entwicklung bereichern.

Unterstützt wurde die Reise von den Lehrkräften Verena Diegel-Müller mit FSJlerin Jeanette Stebner für die 9a, Hendrik Bergmann für die 9b sowie Claudia Gorges und Stefan Schröder für die 9GR.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich begeistert von der Exkursion. Neuntklässlerin Helene Kachel bemerkte: „Die Workshops haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, aus der Vergangenheit zu lernen und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.” Schülerin Alina Reinhardt ergänzte: „Es war beeindruckend, die Geschichte Anne Franks auf diese Weise zu erleben und darüber nachzudenken, was wir heute gegen Diskriminierung tun können.”

Datenbank statt Schulbank

Datenbank statt Schulbank

Der Studientag der Anne-Frank-Schule Eschwege und Wanfried stand jetzt ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz (KI) und ihrer Auswirkungen auf das Lehren und Lernen. In Kooperation mit dem Medienzentrum des Werra-Meißner-Kreises wurde ein vielseitiges Programm entwickelt, das den Lehrkräften praxisnahe Einblicke in die Chancen und Herausforderungen dieser Technologie bot. Die Veranstaltung begann mit einem einführenden Vortrag von Peter Herden mit dem Titel „ChatGPT und die Zukunft des Unterrichtens“, der verdeutlichte, wie KI bereits jetzt den Schulalltag verändert und welche Potenziale sie für die Gestaltung von Lernprozessen bietet. Neben der Entlastung bei administrativen Aufgaben und der Materialerstellung stand insbesondere die Frage im Mittelpunkt, wie sich das Lernen selbst durch KI-gestützte Technologien verändert.
Schulleiterin Kerstin Ihde betonte, dass es für die Schule entscheidend sei, diese Entwicklungen nicht nur zu beobachten, sondern aktiv zu gestalten. Sie hob hervor, dass die Lehrkräfte mit großem Engagement am Studientag teilnahmen, um neue Impulse für ihren Unterricht mitzunehmen und sich intensiv fortzubilden.
Im Anschluss an den Vortrag konnten die Lehrkräfte ihr Wissen in verschiedenen Workshops vertiefen, die in Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum konzipiert wurden. Die Themen reichten von einer Einführung in KI-gestützte Programme über den kreativen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Kunst, Video und Audio bis hin zu neuen Prüfungsformaten und Feedbacksystemen. Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit der Frage, welche KI-Tools Schülerinnen und Schüler bereits nutzen und wie Schule auf diese Entwicklungen reagieren kann. Besonders intensiv wurde diskutiert, welche Veränderungen sich für die Bewertung von Schülerleistungen ergeben, wenn KI-generierte Texte und Präsentationen immer ausgereifter werden. Tobias Schmidt, der an der Anne-Frank-Schule für Digitalisierung zuständige Rektor, betonte, dass Künstliche Intelligenz nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine große Chance für den Unterricht darstelle. Er hob hervor, dass es Aufgabe der Schule sei, Schülerinnen und Schüler nicht nur mit Wissen zu versorgen, sondern sie gezielt darauf vorzubereiten, Technologien kritisch und reflektiert zu nutzen.
Zum Abschluss des Studientags bekamen die Teilnehmenden die Gelegenheit, digitale Technologien nicht nur als abstrakte Konzepte zu betrachten, sondern direkt mit ihnen zu arbeiten. Dirk Rudolph vom Medienzentrum des Werra-Meißner-Kreises stellte den Makerspace der Beruflichen Schulen Eschwege vor – einen Raum, der digitale Prozesse mit kreativem Arbeiten verbindet. Hier konnten die Lehrkräfte ausprobieren, wie Schülerinnen und Schüler mit 3D-Druckern, Lasercuttern und digitalen Designprogrammen eigene Ideen verwirklichen. Damit wurde die Auseinandersetzung mit KI um eine weitere Facette ergänzt: Während KI Impulse für das Lernen setzen kann, bietet der Makerspace die Möglichkeit, Technologie praktisch zu erleben und eigene Gestaltungsideen umzusetzen.
Rektor Tobias Schmidt machte zum Abschluss des Studientages deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz und digitalen Technologien keine kurzfristige Modeerscheinung sei, sondern eine zentrale Aufgabe für die Schule von heute und morgen. Die Anne-Frank-Schule Eschwege habe mit diesem Studientag einen wichtigen Schritt gemacht, um die Lehrkräfte und damit auch die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Schule der Zukunft vorzubereiten.