Was Alkohol im Körper auslöst, wie Gruppendruck wirkt und warum ein klares „Nein“ oft mehr Stärke zeigt als ein „Ja“ – genau darum ging es jetzt spannenden Workshops zur Alkoholprävention an der Anne-Frank-Schule in Eschwege. Der gesamte Jahrgang 7 nahm an dem Projekt teil, das im Rahmen des bundesweiten Programms „Hart am Limit“ von der Diakonie Werra-Meißner durchgeführt wurde.
Die Idee: nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern durch erlebbare Erfahrungen und offenen Austausch Verantwortung im Umgang mit Alkohol fördern. Dafür wurde ein interaktives Konzept gewählt, das die Jugendlichen auf Augenhöhe erreicht.
An verschiedenen Stationen erhielten die Klassen direkte Ansätze zum Erleben und Reflektieren. Mit Rauschbrillen konnten sie am eigenen Körper erfahren, wie Alkohol Koordination und Urteilsfähigkeit beeinflusst. In Rollenspielen stellten sie sich Alltagskonflikten, etwa Gruppendruck oder peinlichen Momenten auf Partys, und übten, eigene Grenzen zu setzen.
Besonders beliebt war die alkoholfreie Cocktailbar. Dort mixten die Schülerinnen und Schüler eigene Drinks mit frischen Zutaten – kreativ, bunt und ganz ohne Promille. „Das ist ja auch total lecker – da braucht man gar keinen Alkohol“, war eine der häufigsten Rückmeldungen an dieser Station.
Deutlich ernster wurde es an der Station mit den Rauschbrillen. Sie simulierten die Auswirkungen von Alkohol auf Gleichgewicht und Orientierung. „Man merkt richtig, wie man die Kontrolle verliert“, meinte Schüler Ben nach seinem Versuch auf dem Hindernisparcours – und war spürbar nachdenklich.
Geplant und koordiniert wurde das Projekt an der Schule von Eva Gehring vom schulinternen Suchtpräventionsteam und Schulsozialarbeiter Martin Hoffmann-Hesse. Die Umsetzung erfolgte in enger Absprache mit Vanessa Fries, Koordinatorin der Fachstelle für Suchtprävention bei der Diakonie Werra-Meißner, die auch persönlich vor Ort war und den Ablauf intensiv begleitete.
Vanessa Fries betont: Ziel der Workshops sei es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern ein Gespür für eigene Grenzen zu fördern und die Jugendlichen darin zu stärken, klare Entscheidungen zu treffen.Auch im Kollegium und der Schulsozialarbeit wurde das Angebot durchweg positiv aufgenommen. Zahlreiche Gespräche zogen sich über die reine Kurszeit hinaus – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Workshops wirkten.
Das Programm wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration unterstützt. Es zielt darauf ab, riskantem Alkoholkonsum bei Jugendlichen frühzeitig und nachhaltig entgegenzuwirken – durch direkte Erfahrungen, Begegnung und einprägsame Impulse. Die Anne-Frank-Schule zeigt damit, wie Prävention wirkt: indem sie Vertrauen schafft, lebensnah ist und Schülerinnen und Schüler frühzeitig stärkt. Die Workshops setzten genau hier an – mit klarer Botschaft und deutlicher Wirkung.