Schon seit über drei Jahrzehnten ist der Wald auf dem Hohen Meißner einmal im Jahr Schauplatz eines Abenteuers im Grünen: Dann finden die Waldjugendspiele statt, ein spannender Wettkampf, bei dem Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen die Geheimnisse des Waldes entdecken. Verantwortlich für dieses Event ist Förster Lothar Freund vom Jugendwaldheim, der gemeinsam mit seinem sorgfältig zusammengestellten Team den Wald in ein Klassenzimmer unter freiem Himmel verwandelt.

Die Waldjugendspiele sind weit mehr als ein gewöhnlicher Schulausflug. An verschiedenen Stationen lernen die Kinder, jetzt haben die Sechstklässler der Anne-Frank-Schule Eschwege/Wanfried die Waldjugendspiele eröffnet, die vielfältigen Funktionen des Waldes kennen. Sie erfahren, wie wichtig der Wald für Klima und Wasser ist, und bekommen einen Einblick in den Wald- und Naturschutz sowie die täglichen Aufgaben der Forstwirte.

Förster Lothar Freund ist eine Institution im hessischen Forst. Mit seinem umfangreichen Wissen und seiner Leidenschaft für die Natur ist er der perfekte Leiter für die Waldjugendspiele. Unterstützt wird er von einem engagierten Team aus Forstwirten, Forstwirtschaftsmeistern und Auszubildenden. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Kinder nicht nur lernen, sondern auch jede Menge Spaß haben. „Unser Ziel ist es, den Kindern die Schönheit und Wichtigkeit des Waldes näherzubringen“, erklärt Freund. „Durch die Spiele und Aufgaben fördern wir nicht nur das Wissen über den Wald, sondern auch Bewegung, Teamarbeit und die Begeisterung für die Natur.“
Trotz des zunehmenden Einflusses von Social Media und Handy-Nutzung, die viele Freizeitaktivitäten der Kinder beeinflussten, hätten sich die Waldjugendspiele als zeitloses Erlebnis bewährt. Freund hat nie bemerkt, dass die Kinder weniger motiviert oder interessiert wären: „Im Gegenteil, sie sind immer mit großer Begeisterung dabei“, sagt er.

Die Waldjugendspiele sind so konzipiert, dass die Kinder an verschiedenen Stationen Punkte sammeln. Dabei geht es nicht nur um Wissen, sondern auch um Geschicklichkeit und Teamgeist. Die Stationen decken Themen wie Wald und Wasser, Klima, Artenreichtum und die Tiere des Waldes ab. Eine besondere Station widmet sich den Arbeiten im Wald, bei der die Kinder selbst einmal Hand anlegen dürfen – natürlich unter fachkundiger Anleitung.

Ein Highlight ist jedes Jahr die Jagdstation, an der die Kinder erfahren, welche Tiere im Wald leben und wie ein nachhaltiges Jagdkonzept aussieht. Es ist wichtig, dass die Kinder verstehen, wie eng das Ökosystem Wald verflochten ist und welche Rolle jeder Einzelne spielt.

Neben dem Lerneffekt steht bei den Waldjugendspielen der Spaß im Vordergrund. Durch die spielerische Gestaltung und den freundschaftlichen Wettbewerb werden die Kinder motiviert und lernen ganz nebenbei, wie wichtig Zusammenarbeit und Teamgeist sind. Am Ende des Tages werden die drei besten Teams ausgezeichnet, was für zusätzlichen Ansporn sorgt. „Die Kinder sind immer mit großem Eifer dabei“, erzählt Freund stolz. „Es ist schön zu sehen, wie sie zusammenarbeiten und dabei den Wald aus einer ganz neuen Perspektive kennenlernen.“

Die Waldjugendspiele haben sich längst als fester Termin im Kalender der Schulen etabliert. Über die Jahre hat Freund mit seinem Team die Durchführung der Waldjugendspiele kontinuierlich optimiert und angepasst. Das bewährte Konzept mit den verschiedenen Stationen wird mittlerweile in ganz Hessen angewendet und trägt maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung bei. In den kommenden Wochen werden nach der Anne-Frank-Schule auch weitere Schulen an den Spielen teilnehmen, die beste Schule bekommt ein Wanderwildschweinchen.