Der Studientag der Anne-Frank-Schule Eschwege und Wanfried stand jetzt ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz (KI) und ihrer Auswirkungen auf das Lehren und Lernen. In Kooperation mit dem Medienzentrum des Werra-Meißner-Kreises wurde ein vielseitiges Programm entwickelt, das den Lehrkräften praxisnahe Einblicke in die Chancen und Herausforderungen dieser Technologie bot. Die Veranstaltung begann mit einem einführenden Vortrag von Peter Herden mit dem Titel „ChatGPT und die Zukunft des Unterrichtens“, der verdeutlichte, wie KI bereits jetzt den Schulalltag verändert und welche Potenziale sie für die Gestaltung von Lernprozessen bietet. Neben der Entlastung bei administrativen Aufgaben und der Materialerstellung stand insbesondere die Frage im Mittelpunkt, wie sich das Lernen selbst durch KI-gestützte Technologien verändert.
Schulleiterin Kerstin Ihde betonte, dass es für die Schule entscheidend sei, diese Entwicklungen nicht nur zu beobachten, sondern aktiv zu gestalten. Sie hob hervor, dass die Lehrkräfte mit großem Engagement am Studientag teilnahmen, um neue Impulse für ihren Unterricht mitzunehmen und sich intensiv fortzubilden.
Im Anschluss an den Vortrag konnten die Lehrkräfte ihr Wissen in verschiedenen Workshops vertiefen, die in Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum konzipiert wurden. Die Themen reichten von einer Einführung in KI-gestützte Programme über den kreativen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Kunst, Video und Audio bis hin zu neuen Prüfungsformaten und Feedbacksystemen. Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit der Frage, welche KI-Tools Schülerinnen und Schüler bereits nutzen und wie Schule auf diese Entwicklungen reagieren kann. Besonders intensiv wurde diskutiert, welche Veränderungen sich für die Bewertung von Schülerleistungen ergeben, wenn KI-generierte Texte und Präsentationen immer ausgereifter werden. Tobias Schmidt, der an der Anne-Frank-Schule für Digitalisierung zuständige Rektor, betonte, dass Künstliche Intelligenz nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine große Chance für den Unterricht darstelle. Er hob hervor, dass es Aufgabe der Schule sei, Schülerinnen und Schüler nicht nur mit Wissen zu versorgen, sondern sie gezielt darauf vorzubereiten, Technologien kritisch und reflektiert zu nutzen.
Zum Abschluss des Studientags bekamen die Teilnehmenden die Gelegenheit, digitale Technologien nicht nur als abstrakte Konzepte zu betrachten, sondern direkt mit ihnen zu arbeiten. Dirk Rudolph vom Medienzentrum des Werra-Meißner-Kreises stellte den Makerspace der Beruflichen Schulen Eschwege vor – einen Raum, der digitale Prozesse mit kreativem Arbeiten verbindet. Hier konnten die Lehrkräfte ausprobieren, wie Schülerinnen und Schüler mit 3D-Druckern, Lasercuttern und digitalen Designprogrammen eigene Ideen verwirklichen. Damit wurde die Auseinandersetzung mit KI um eine weitere Facette ergänzt: Während KI Impulse für das Lernen setzen kann, bietet der Makerspace die Möglichkeit, Technologie praktisch zu erleben und eigene Gestaltungsideen umzusetzen.
Rektor Tobias Schmidt machte zum Abschluss des Studientages deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz und digitalen Technologien keine kurzfristige Modeerscheinung sei, sondern eine zentrale Aufgabe für die Schule von heute und morgen. Die Anne-Frank-Schule Eschwege habe mit diesem Studientag einen wichtigen Schritt gemacht, um die Lehrkräfte und damit auch die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Schule der Zukunft vorzubereiten.