Gemeinsam mit fast 600 weiteren Menschen aus der Region haben jetzt Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern der Anne-Frank-Schule auf dem Eschweger Marktplatz ein Zeichen gegen Hass und Hetze in unserer Gesellschaft gesetzt. Auf Einladung des Aktionsbündnisses „Bunt statt braun“ fand hier eine Kundgebung für eine offene und tolerante Gesellschaft statt. Verschiedene Redner, darunter etwa Eschweges Bürgermeister Alexander Heppe, der ehemalige Landtagsabgeordnete Knut John oder Evelina Tolpina vom Ausländerbeirat Eschwege riefen die Teilnehmer dazu auf, die Demokratie zu verteidigen und nicht dabei zuzusehen, wie Unrecht in Deutschland geschieht.
Diesen Aspekt griff auch Dr.Lutz Bergner, Vorstandsmitglied des Vereins der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meissner-Kreis auf, der mit seinem Redebeitrag am heutigen Holocaust-Gedenktag an die Opfer der Nationalsozialisten erinnerte: „Am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz muss uns allen in grausamster Form vor Augen geführt sein, dass es schon einmal ein System in diesem Land gab, das Menschen erst ausgegrenzt, dann verfolgt, dann deportiert und zum Schluss zu Millionen mit einer Vernichtungsmaschinerie ermordet hat – ein faschistisches System, ein System, hinter dem Menschen standen, die diese Ideologie getragen und aktiv gestützt haben,“ so Lutz Bergner, „wenn heute in Deutschland wieder Deportationen vorbereitet werden und mit dem Begriff „Remigration“ getarnt werden, dann wissen wir, es ist schon sehr weit. Ausgrenzung war gestern, heute geht es schon um klare menschenverachtende Taten.“
Dass dieser Hass keinen Platz in unserer Gesellschaft hat, brachten heute auch die Vertreter unserer Anne-Frank-Schule zum Ausdruck.
Unsere Schule, auch Europaschule und Courageschule, tritt für eine Zukunft ein, die von Vielfalt, Gleichberechtigung und Menschlichkeit geprägt ist. Denn wir sind überzeugt: Nur gemeinsam können wir eine Welt formen, in der jeder Mensch in Würde und Freiheit leben kann!!